Entgiftung nach dem Winter

In der heutigen Zeit leidet die Menschheit unter einer übermäßigen Kalorienzufuhr, insbesondere in den Wintermonaten. Wir verbringen unsere Tage bei der Arbeit, unsere Abende vor dem Fernseher, wir werden von Viren geplagt und vielen von uns fehlt es an Bewegung. Unser Körper wird einfach überfordert. Deshalb ist es sehr wichtig, im Frühjahr das Blut in Wallung und den steifen Körper in Bewegung zu bringen, und die angesammelten Giftstoffe auszuleiten. Entgiftung ist der Prozess der Reinigung des Körpers von toxischen Substanzen, die in höchsten Konzentrationen nach dem Winter oder kürzeren kalten Perioden mit weniger Sonnenlicht im Körper gespeichert sind. Der Körper wird nicht nur von überschüssigen und schädlichen Substanzen befreit, sondern auch verjüngt und mit neuer Energie aufgeladen.

Dieser Vorgang wird ein- bis zweimal pro Jahr empfohlen. Die Dauer und Intensität des Entgiftungsprogramms sind individuell. Für jeden ist etwas anderes geeignet, und Sie werden sehen, dass Sie mit der Zeit die richtige Methode finden werden. Menschen, die in einem kontaminierten Umfeld arbeiten (Landwirtschaft, Lebensmittel- oder chemische Industrie,...) oder die am Arbeitsplatz häufiger mit Chemikalien in Berührung kommen (Reinigungskräfte, Friseure, Automechaniker,...), finden es in der Regel besser, häufiger zu entgiften, dafür aber für eine kürzere Dauer und Intensität. Die Reinigung des Körpers hilft auch bei anhaltendem Stress oder Unzufriedenheit mit der eigenen psychischen Verfassung.

Es gibt keine genaue Anleitung zur Entgiftung. Jeder kann es auf seine eigene Weise tun. Im Grunde geht es darum, aus dem alten Trott auszubrechen, in dem man sich aus Zeitmangel oder mangelnder Willenskraft in einen schlechten Lebensstil hat treiben lassen. Bei der Entgiftung selbst kann man sich auf den ganzen Körper oder auf die Körperteile oder Organe konzentrieren, die einem zu schaffen machen. Es gibt heute viele rezeptfreie Mittel auf dem Markt, die Ihren Darm, Ihre Harnwege oder Ihren Bewegungsapparat entgiften können. Beim Kauf solcher Produkte ist es ratsam, wegen möglicher allergischer Reaktionen auf deren Zusammensetzung zu achten. Wenn Sie bereits gesundheitliche Probleme haben, ist es immer besser, einen Arzt zu konsultieren. Denn auch rein natürliche Präparate, die sich in der Regel die spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Kräuter zunutze machen, können Nebenwirkungen haben - vor allem, wenn Sie bereits mehrere Medikamente einnehmen.

Eine Entgiftung bedeutet also, dass Sie Ihren Lebensstil für eine gewisse Zeit ändern müssen. Natürlich müssen Sie nicht alles anders machen. Sie müssen sich nur auf die Dinge konzentrieren, von denen Sie glauben, dass Sie sie in Ihrem normalen Zustand falsch machen. Jeder Mensch kann zumindest ein paar Dinge in seinem Tagesablauf finden, die er gesünder machen könnte. Kaufen Sie zum Beispiel Vollkornbrot, essen Sie mehr Gemüse und Obst, schränken Sie geräuchertes und fettes Fleisch ein (Hühnchen und Fisch sind gesünder). Es ist sehr wichtig, bei der Entgiftung ein Trinkregime einzuhalten: trinken Sie mindestens 3 Liter am Tag, am besten reines Wasser oder Fruchtsäfte, treiben Sie aktiv Sport (mit dem Hund spazieren gehen, Rad fahren, schwimmen...), gehen Sie in die Sauna, nehmen Sie die Treppe statt den Aufzug; nutzen Sie generell jede Gelegenheit, etwas Gesundes für sich zu tun.

Anfänger können ihre erste Entgiftung zum Beispiel innerhalb von drei Wochen planen. Es ist wichtig, langsam zu beginnen. Für einen ungewohnten Organismus kann es ein Schock sein, die gewohnte Routine von einem Tag auf den anderen zu ändern. Ändern Sie in den ersten beiden Tagen langsam 3 bis 5 Ihrer Gewohnheiten und fügen Sie nach und nach weitere hinzu. Ihr Körper wird sich der Veränderung bewusst werden und sich an Ihre Anforderungen anpassen. Am Ende der Woche sollten Sie Ihre komplette Routine erreicht haben.

Nahrungsergänzungen als Hilfsmittel

Zusätzlich zu einer gesünderen Lebensweise können, wie oben erwähnt, verschiedene Produkte zur Reinigung des Körpers beitragen. An dieser Stelle möchten wir einige der Möglichkeiten erwähnen, die uns heute zur Verfügung stehen, wie z.B. eine Therapie mit verschiedenen frei erhältlichen Nahrungsergänzungen. Es gibt heutzutage eine Vielzahl solcher Produkte auf dem Markt, so dass für fast jeden etwas dabei ist.

Phytotherapie - medizinische Kräuter

Im Bereich der Phytotherapie (d. h. der Verwendung von Heilkräutern) sind Tinkturen sehr beliebt. Dabei handelt es sich um Alkoholextrakte, die eine höhere Konzentration der Wirkstoffe bei relativ geringer Dosierung ermöglichen. Die Tropfen können in das Getränk gegeben werden, wo sie verdünnt werden und ihr Geschmack unauffällig ist. Man kann aber auch getrocknete und zerkleinerte Kräuter in Form von Kapseln wählen, die ebenfalls angenehm zu verwenden sind. Die Kapseln können in der Regel (wenn nötig) geöffnet und der Inhalt in die Nahrung gemischt werden, wobei der Geschmack bis zu einem gewissen Grad "verloren" geht. Sowohl bei Tinkturen als auch bei Kapseln ist darauf zu achten, dass die Temperatur nicht zu hoch ist, wenn sie in Lebensmittel gemischt werden.

Kräutertees sind eine weitere einfache Möglichkeit. Sie helfen beim Trinkregime und bei richtiger Dosierung unterstützen sie auch die Reinigungsprozesse. Wir empfehlen, eine Teemischung zu wählen, deren Geschmack Sie nicht stört. Denn für die Wirksamkeit ist es gut, den Tee minderstens 2 - 3 Mal pro Tag für ein paar Wochen (ca. 2 - 4) zu trinken.
Und welches Kraut oder welche Kräutermischung soll man wählen? Das ist die interessanteste Frage, und die Möglichkeiten sind wieder sehr vielfältig. Sie können ein Präparat aus einem einzigen Kraut wählen, das Ihnen sympatisch ist und dessen Wirkung nachgewiesen ist. Oder Sie können eine Kombination aus mehreren Kräutern wählen, um Synergieeffekte zu nutzen.

Eines der beliebtesten Kräuter zur Reinigung des Körpers ist die Mariendistel (Silybum marianum). Die Mariendistel wird häufig zur Unterstützung der Leber eingenommen. Sie hilft bei verschiedenen Lebererkrankungen, am häufigsten bei Zirrhose, Fettleber, Gelbsucht (Hepatitis B und C), Entzündungen, Leberkrebs und Gallenblasenerkrankungen. Sie hilft auch, die durch Alkoholkonsum zerstörte Leber zu reparieren, und hilft den Betroffenen, ihre Lebenserwartung zu verlängern. Die nützliche Substanz ist die Multikomponentenverbindung Silymarin, die zu den Antioxidantien gehört und entgiftend wirkt. Antioxidantien schützen die Leberzellen vor Schäden, vermindern die Wirkung schädlicher freier Radikale und tragen durch ihre entgiftende Wirkung zur Reinigung der Leber bei. Die Leber produziert freie Radikale, wenn sie giftige Substanzen verstoffwechselt, so dass fast ständig Radikale entstehen. Der wissenschaftlichen Studie zufolge verbessert die Mariendistel Leberschäden, die durch eine ungesunde Ernährung verursacht werden. Die Forscher sind noch dabei, die positiven Auswirkungen der Mariendistel zu untersuchen.

Andere Kräuter, die Sie für die Frühjahrsreinigung wählen können, sind z.B. Brennnessel, Holunder, Echinacea oder Löwenzahn. Für die Nieren und die Blase ist Kapuzinerkresse, ein Kraut mit starker antibakterieller Wirkung, hervorragend geeignet: Es schützt vor Staphylokokken, Streptokokken und Salmonellen. Ein Kapitel für sich selbst sind die so genannten grünen Lebensmittel. Als "grüne" werden sie wegen ihres hohen Chlorophyllgehalts bezeichnet. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sie wichtige Stoffe für den Körper enthalten, wie Vitamine, Mineralien und Aminosäuren. Zu ihnen gehören insbesondere die Grünalgen Chlorella, Spirulina und junge grüne Gerste. Grüne Lebensmittel sind besonders nützlich für die Reinigung des Körpers (Entgiftung), zur Unterstützung des Immunsystems oder als natürliche Quelle von Mikronährstoffen.

Die genannten Heilpflanzen sind nur eine sehr kleine Auswahl dessen, was uns heute zur Verfügung steht. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Ergänzungen zusammen mit einer angemessenen Änderung des Lebensstils, gesunder Bewegung und Psychohygiene die allgemeine Gesundheit enorm fördern können.