Beitrag von: Freitag, 01. Juli 2022
Die Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen, die oft eher biologische Frauen betrifft. Aber auch Männer bleiben nicht verschont. Etwa 1 Prozent der Bevölkerung leidet diagnostiziert an einer Hypothyreose.
Diese tritt auf, wenn die Schilddrüse weniger Hormone produziert als im Körper gebraucht werden. Das entschleunigt die Stoffwechselprozesse wesentlich und führt zu einer deutlich geringeren Leistungsfähigkeit des Körpers.
Die Schilddrüse ist ein Teil des Endokrinen System des Menschen, welches die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Organen durch besagte Hormone steuert. Wenn zu wenige Hormone in den Blutkreislauf abgegeben werden, kann das also auf viele Organe im Körper, die auf das Andocken der Hormone an die Rezeptoren angewiesen sind, einen Einfluss haben. So kann es bei der Stoffwechselkrankheit teils zu sehr unterschiedlichen und zahlreichen Symptomen kommen.
Die fehlenden Hormone bei der Hypothyreose sind Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Wie stellt man also fest, dass diese Hormone nicht ausreichend vorhanden sind?
Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert?
Bei einem großen Blutbild muss man sich den TSH-Wert genau anschauen.
Das Gehirn setzt nämlich TRH frei, das TSH ausschüttet und dieses wiederum regt die Produktion der Schilddrüsenhormone an. Arbeitet die Schilddrüse nun zu wenig, dann bleibt ein erhöhter TSH-Wert zurück, an dem man eine Schilddrüsenunterfunktion in den meisten Fällen vermuten kann.
Allerdings kann das Problem auch eine gestörte Ausschüttung von TRH oder TSH sein und muss nicht zwangsweise an einer Störung der Schilddrüse selbst liegen.
Nun kann man mit dem Ultraschall oder der Szintigrafie genauer feststellen, was die exakte Ursache für die vorhanden Symptome ist. Es kann aber auch eine Biopsie von Gewebeproben oder ein Antikörpernachweis erfolgen. Bei letzterem prüft man vorwiegend auf die Hashimoto-Autoimmunerkrankung.
Welche Symptome können bei der Stoffwechselerkrankung vorkommen?
- Leistungsabfall
- Müdigkeit
- Konzentrationsschwäche
- innere Unruhe
- psychische Probleme
- Niedergeschlagenheit
- depressive Verstimmungen bis hin zu Depressionen
- Ängstlichkeit bis Angststörungen
- Panikattacken
- Magen- und Darmbeschwerden
- Gewichtszunahme
- Verstopfung
- Magenschmerzen
- Hautprobleme und Trockenheit
- kühle, raue, trockene, sogar rissige oder verdickte Haut
- gelbliche Verfärbungen durch Einlagerung von Karotin
- trockene Augen
- raue, heisere Stimme und trockene Kehle
- Schwellungen
- Geschwollenes Gesicht
- Verdickte Lippen
- Vergrößerte Zunge
- Schwellungen um die Augenhöhlen
- Schlitzartige, verengte Augenlidspalten
- Veränderung des Herzens
- Verlangsamung des Herzschlages
- Vergrößerung des Herzens
- Niedriger Blutdruck
- Veränderung der Blutwerte
- Verringerung des Hämoglobins und der roten Blutkörperchen
- Erhöhung der Cholesterinspiegels
- Frühzeitige Arterien
- Durchblutungsstörungen mit Missempfindungen wie leichtes Kribbeln in den Armen
- Haare können ausfallen, struppig oder glanzlos sein
- Frieren
- Muskelkrämpfe
- Zyklusstörungen bei Frauen
- Einschränkungen von sexueller Lust, Fruchtbarkeit und Potenz
- Kropf oder auch Stroma genannt
Die Schwellungen können daherkommen, dass spezielle Kohlenhydratketten nicht mehr richtig abgebaut werden können und sich im Bindegewebe sammeln. Das wird im medizinischen Bereich Myxödem genannt.
Nur wenige oder kaum ein Symptom?
Es gibt auch Menschen mit einer leichten bzw. latenten Schilddrüsenunterfunktion. Der TSH-Wert ist hier erhöht, aber die Schilddrüsenhormone sind noch vorhanden. Symptome wie Müdigkeit und Leistungs- und Konzentrationsschwäche kommen nur schwach vor. Diese latente Form kann sich aber zu einer richtigen Hypothyreose entwickeln, wenn keine Behandlung erfolgt.
Man muss auch dazu sagen, dass jeder Körper unterschiedlich ist und daher die Symptome sehr verschieden ausgeprägt sein können. Immerhin können auch andere Vitamin-und Mineralmängel und ähnliches hineinspielen.
Es passiert zum Beispiel auch häufig, dass eine Schilddrüsenunterfunktion bei älteren Menschen unerkannt bleibt, da oft typische Symptome ausbleiben oder zu unauffällig sind. Zumeist sind nur Depression, Leistungsabfall und das Frieren als besonders auffällig beobachtbar.
Symptome bei Babys
Ja, eine Schilddrüsenunterfunktion kann auch angeboren sein. Eines von 3300 Babys kommt mit dieser Krankheit zur Welt. Neugeborene zeigen dann oft deutlich weniger Bewegungsdrang, wollen selten trinken und haben nur schwache Muskelreflexe. Außerdem können sie Verstopfungen oder eine verlängerte Neugeborenen-Gelbsucht bekommen.
Was passiert, wenn die Schilddrüsenunterfunktion bei einem Baby unerkannt bleibt?
Es kann sein, dass das Kind nur langsam wächst und die geistige und sprachliche Entwicklung nur verzögert erfolgt. Dies nennt man dann 'Kretinismus'.
Was gibt es für Auslöser für die Hypothyreose
Zunächst unterscheidet man zwischen einer primären, sekundären oder tertiären Unterfunktion, je nachdem ob die Ausschüttung des TRH, TSH oder T3 und T4 gehemmt wird.
Die primäre Schilddrüsenunterfunktion - Wenn die Schilddrüse nicht richtig arbeitet
In diesem Fall liegt das Problem in der Schilddrüse selbst. Das wird auch als die häufigste Ursache diagnostiziert. Nun gilt es festzustellen, ob die Unterfunktion angeboren oder erworben ist.
Wurde das Kind ohne Schilddrüse oder mit einer fehlerhaft entwickelten Schilddrüse geboren? Gibt es vielleicht Fehler bei der Produktion der Schilddrüsenhormone? Dann ist die Unterfunktion
angeboren. Wenn die Mutter eine zu hohe Dosis gegen eine Schilddrüsenüberfunktion während der Schwangerschaft bekommen hat, ist die Chance hoch, dass das Kind eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt.
Ist die Stoffwechselerkrankung
erworben? Die Schilddrüse kann chronisch entzündet sein, was zu einer Hashimoto-Thyreoiditis führt. Das ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper Antikörper bildet, die das Gewebe der Schilddrüse zerstört. Hier können zusätzliche Symptome auftreten wie ein Schwund der Magenschleimhaut oder andere Autoimmunerkrankungen.
Eine Unterfunktion kann auch durch die vorangegangene Therapie einer Überfunktion entstehen, wenn die Medikamente zu stark waren oder die Schilddrüse nachhaltig gestört haben. Sollte eine Operation an der Schilddrüse erfolgen, dann besteht anschließend die Möglichkeit, dass nicht genug gesundes Gewebe übrig ist, um die volle Funktion der Schilddrüse wieder aufzunehmen.
Manchmal kann auch ein starker Jobmangel eine Ursache für die Entwicklung einer Schilddrüsenunterfunktion sein. Wenn das Spurenelement in zu geringen Mengen mit der Nahrung aufgenommen wird, können irgendwann nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone gebildet werden. Daher denken Sie immer daran, genügend Jod zu sich zu nehmen.
Jod und Selen zur Unterstützung der Schilddrüse gibt es in unserer Apotheke auch kostengünstig zu kaufen. Die sekundäre Hypothyreose - Eine Störung des Hypophyse
Die Ursache ist hier nicht die Schilddrüse selbst, sondern die Hypophyse oder Hirnanhangsdrüse. Sie produziert zu wenig TSH, was zu erhöhten T3-, T4- und TSH-Blutwerten führt. Man nennt dies auch eine Hypophyseninsuffizienz.
Die tertiäre Schilddrüsenunterfunktion - Wenn der Hypothalamus versagt
Diese Unterfunktion ist noch deutlich seltener als die sekundäre. Die Ursache liegt hier beim Hypothalamus, der zu wenig TRH produziert. Nehmen Sie diese Krankheit ernst und lassen Sie sich von Ärzt*innen gründlich beraten.
Was für eine Behandlung wird angesetzt?
Bei der Ersatztherapie wird der Mangel an T3 und T4 Hormonen durch entsprechende Tabletten unproblematisch ausgeglichen. Die Hormone muss der oder die Einnehmende meist das ganze Leben zu sich nehmen. In der richtigen Dosierung sollten dann aber keine Einschränkungen der Lebensqualität der Patient*innen mehr erfolgen.
Die Hormontabletten nennen sich L-Thyroxin oder Levothyroxin Tabletten. Sie wirken zunächst wie das T4 Hormon, das die Schilddrüse natürlich herstellen kann. Zum Teil werden Sie in T3 umgewandelt. Erst wird mit einer geringen Dosis begonnen, die langsam bis zum Maß gesteigert wird, mit dem sich die kranke Person wieder vollkommen wohlfühlt und sich der TSH-Wert wieder normalisiert. Aller 6 bis 8 Wochen nach Dosisänderung wird kontrolliert.
Nehmen Sie die Tabletten morgens mindestens eine halbe Stunde vor der ersten Mahlzeit oder dem ersten Kaffee, damit sich ihre Wirkung voll entfalten kann.
Sollten sich Ihre Symptome nicht bessern, dann lassen Sie sich in endokrinologische Behandlung überweisen.
Falls Sie Ihre Schilddrüse zusätzlich unterstützen wollen, empfehlen wir Jod und Selen, aber auch dieses Präparat hilft dem Protein- und Glykogenstoffwechsel erheblich.